Zesch

Abseits der großer Straßen, inmitten der Wälder einer hügligen Endmoränenlandschaft der letzten Eiszeit, liegt die Gemeinde Zesch. Bereits im Jahre 1128 soll Bischof Otto von Bamberg auf einer Reise zu den heidnischen Pommern Rebstöcke mitgenommen haben und einige bei Zesch gepflanzt und somit auf dem etwa 100 m hohen Zescher Bergzug den Weinbau begründet haben. Zesch behielt bis nach 1918 den von der Baruther Herrschaft betriebenen Weinbau.

Der Name des 1425 erstmals urkundlich erwähnten Dorfes "Zceysch" sowie seine Rundlingsform weisen auf eine von den Lusizen (Lausitzern) gegründete Siedlung hin. Grabungsfunde lassen vermuten, dass sich an diesem Siedlungsplatz bereits vor 4000 bis 6000 Jahren Menschen zumindest zeitweise aufhielten. Eine Karte aus dem Jahre 1595 zeigt, dass die Feldmark zu dieser Zeit völlig entwaldet war. Neben dem Großen Zeschsee (43,2 ha) und dem Kleinen Zeschsee (30,7 ha) gab es damals noch drei kleinere Seen, "Leberseen" genannt, von denen die beiden südlichen nur noch als Moore vorhanden sind. Die sumpfige Wiese am Südende des Großen Zeschsees war ein Mühlenteich, durch den die "Zesches Mühle" an der steinernen Brücke getrieben wurde. Später gab es hinter dem Teich eine Schäferei und eine Pechhütte, deren Gebäude um 1900 abgerissen wurden.

Zesch gehörte etwa 900 Jahre lang nicht zu Brandenburg, sondern zur Niederlausitz, obwohl es nicht inmitten des Lausitzer Gebietes lag. Als Lausitzer Enklave erlebte es zeitweise den Anschluss an die Königreiche Polen, Böhmen, Ungarn und Österreich. Von 1635 bis 1815 kam es zum Königreich Sachsen und danach zu Preußen. Ab 1596 bis zur Bodenreform nach 1945 gehörte Zesch mit einem Vorwerk zum Solms´schen Besitz Baruth. Ab 1974 war Zesch ein Ortsteil von Lindenbrück. Bereits ab etwa 1930 entwickelte sich Zesch zu einem Naherholungsgebiet. Diese Entwicklung wurde während der 1970-er und 1980-er Jahre intensiviert. Zahlreiche Bungalowsiedlungen und Betriebsferienhäuser entstanden entlang des Ostufers des Kleinen Zeschsees und am Nordostufer des Großen Zeschsees.

Sehenswürdigkeiten:

  • Großer und Kleiner Zeschsee mit Bademöglichkeiten
  • Weinberg mit ehemaligen Weinkeller
  • Campingplatz am Großen Zeschsee
  • ehemaliger Weinkeller

Denkmale:

  • Dorfplatz 13; Fachwerkwohnhaus mit Wirtschaftsgebäuden

Vorschläge des Fördervereins:

  • Försterei
  • ehemaliger Weinkeller