Klasdorf

1444 wird der Ort "an claussendorff" erstmals urkundlich erwähnt. Die Siedlung soll von Nikolaus von Schlieben gegründet worden sein und gehörte mit der Baruther Herrschaft bis 1815 zum Königreich Sachsen. Ab 1716 hatte es eine Glashütte, um 1800 ein Vorwerk, eine Windmühle und eine Teerschwelerei, 1841 eine Ziegelei gegeben. Mit dem Bau der Berlin-Dresdner Eisenbahnlinie wurde nach 1875 der Bahnhof gebaut.

Johann Georg Lehmann

Wenn jemand das kleine Angerdorf im Baruther Urstromtal über seine Grenzen hinaus bekannt gemacht hat, dann war das Johann Georg Lehmann, der Müllersohn. Er wurde im Jahre 1765 in der an einer Quelle beim Dorf gelegenen Johannismühle geboren. Mit 19 Jahren von Werbern verschleppt und zum Musketier eines sächsischen Regiments gemacht, wurde er Offizier und Lehrer der Mathematik am Dresdner Kadettenkorps. 1799 veröffentlichte er seine Erkenntnisse zur Geländedarstellung auf Karten und lehrte sein System der Reliefdarstellung die "Lehmann´sche Bergstrich-Methode". 1809 wurde er Direktor der Königlichen Plankammer in Sachsen. Die "Lehmannschen Schraffen" sind heute in jedem kartographischen, topographischen und geodätischen Lehrbuch zu finden.

Die Johannismühle wurde 1756 durch die Herrschaft zu Solms als Schneid- und Mahlmühle errichtet. Pächter der auch mit einem Stampfwerk ausgerüsteten Mühle war in der Zeit der Vater von Johann Georg Lehmann. Die Johannismühle selbst war nur ein schlichtes Fachwerkhaus, das gleichzeitig als Wohnhaus diente. Gespeist wurde die Mühle aus einer Quelle. 1858 gab es in Johannismühle vier Wohn- und fünf Wirtschaftsgebäude mit 25 Einwohnern. Da das Wasser weniger wurde, gab es 1895 nur noch ein Wohnhaus mit 7 Einwohnern. 1931 gab es noch ein Forst- und ein Tagelöhnerhaus, von dem 1972 das Forsthaus abgerissen wurde. Von 1964 bis 1994 nutzten die Oberkommandierenden der sowjetischen/russischen Streitkräfte in Deutschland das Revier Johannismühle und die umliegenden sich bis Groß Ziescht und Mahlsdorf hinziehenden Wälder als Jagdgebiet. Heute befindet sich in Johannismühle ein Wildtiergehege.

Sehenswürdigkeiten:

  • Glashütte
  • Wildtiergehege
  • Bahnhof Klasdorf
  • Fläming-Skate (170 km Rad- und Skateweg)

Vorschlag des Fördervereins:

  • Bahnhof Klasdorf an der Berlin-Dresdener Eisenbahn