Rehagen

Der Ort Rehagen wurde 1541 als "Rehayn" erstmalig urkundlich erwähnt. Im 14. und 15. Jh. gehörte das Gebiet zur Herrschaft Zossen und unterstand den Herren von Torgow. Nach dem Aussterben der von Torgows (1478) kaufte 1490 der brandenburgische Kurfürst Johann (Cicero) die Herrschaft Zossen für 16.000 Gulden, die damit zu einem kurfürstlichen Amt wird.

Als typisches mittelbäuerlich strukturiertes Dorf entwickelte sich Rehagen über Jahrhunderte ringförmig um die Dorfaue. Siedlungserweiterungen entlang der Hauptausfall- und Erschließungsstraßen erfolgten seit dem 19. Jh. in Folge der aufkommenden Ziegelindustrie in Rehagen/Klausdorf sowie Ende des 19./Anfang des 20. Jh. als Folge der Entwicklung des Übungsplatzes der Eisenbahnpioniere in Rehagen. Heute gliedert sich der Ort weiträumig in die Bereiche Bahnhof/ehemalige Militärfläche, Siedlung und die 1993/94 rekonstruierte Dorfaue, die noch als typischer Rundling ausgebildet ist.

Rehagen erhielt mit der am 15. Oktober 1875 eröffneten Königlich-Preußischen-Militäreisenbahn einen Bahnanschluss. Der Bahnhof wurde am 15. Mai 1876 zunächst als Haltestelle "Clausdorf" eröffnet und erst am 15. Dezember 1893 erhielt die Station Clausdorf den Namen Rehagen-Clausdorf. Der Betrieb der Bahn wurde am 18. April 1998 eingestellt.

Bereits 1878 erhielten die Eisenbahnpioniere ein Übungsgelände, für zunächst feldmäßige Bauten, östlich der Bahnstation Rehagen-Klausdorf der K.M.E., später als "Oberes Lager" bezeichnet. 1889 entstand das Feldbahndepot Nr. 1 zu dem 1892 das Feldbahndepot Nr. 2 hinzu kam. 1891 wurde, als direkte Verbindung des "oberen Lagers" mit dem Bahnhof, eine 40 m lange Brücke über die Bahnhofsgleise gebaut. Zu einer wesentlichen Erweiterung des Klausdorfer Übungsplatzes kam es in den Jahren 1898/99 durch Geländekauf westlich des Bahnhofes, später als "Unteres Lager" bezeichnet. Bis zum Ersten Weltkrieg gab es zahlreiche Erweiterungen der Übungsplätze. Bereits ab 1933 nutzte das Militär trotz der Bestimmungen des Versailler Vertrages die Übungsplätze wieder militärisch. Nach mehreren Organisationsänderungen wurde am 10 November 1938 das Eisenbahn-Pionier-Regiment 68 unter Oberst Hans von Donath in Rehagen-Klausdorf aufgestellt. Von 1945 bis 1994 waren auf dem Gelände Einheiten der Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland stationiert. Im "Oberen Lager", auf dem um 1904 auch ein Wasserturm errichtet wurde, entstand nach umfangreicher Entsorgung und Rekonstruktion das Wohngebiet Busenberg.

Am 7. Juli 1999 wurde auf den beiden Brückenköpfen der ehemaligen Pioniereisenbahn an der Sperenberger Straße das Denkmal der zwei "Borghesischen Fechter" eingeweiht. Die Statuen waren Kopien der bereits 100 Jahre vor Christus gefertigten borghesischen Fechter, dessen Fragmente heute im Luvre in Paris zu sehen sind. Die von der Berliner Gipsformerei gefertigten Gipskopien standen sich abgewendet und nicht mehr kriegerisch gegenüber. Auf der Gedenktafel stand: "Hier zwischen Sperenberg und Rehagen im gigantischen bis 1994 militärisch genutzten Gebiet, wird eine ganz neue friedliche Einstellung gezeigt. Für Deutschland, Europa und die Welt zur Aussicht in das dritte Jahrtausend.". Durch Vandalismus sind von diesem Denkmal nur noch Reste des Sockels zu finden.

In der näheren Umgebung Rehagens befinden sich die ehemaligen Klausdorfer Tongruben, die heute z. T. Seen sind. Der größte ist der "Waldsee", ein beliebter Badesee.

Sehenswürdigkeiten:

  • Wasserturm
  • Ehemalige Tongruben und Waldsee
  • Angelteiche
  • Militärgeschichte der Eisenbahnpioniere
  • Sammlung historischer Landmaschinen
  • Bahnhof der K.M.E.
  • Lokschuppen der K.M.E.

Denkmale:

  • Bahnhof der K.M.E., Empfangsgebäude und Wohnhaus sowie Gleisanlagen der KME
  • Wasserturm mit Wärterhaus, Am Busenberg 9

Vorschläge des Fördervereins:

  • Lokschuppen der K.M.E.
  • Trauerhalle auf dem Friedhof
  • Ziegeleiarbeiterhaus der Ziegelei Schulze, Reste eines Ringofens