Scharfenbrück

1397 wird Scharpenbrugge erstmals urkundlich erwähnt. Der Name weist auf eine günstige Lage am Wasser hin. Am 16. März des genannten Jahres war die Siedlung als wüst bezeichnet. So verkauften die Besitzer Andreas von Rehfeld und die Gebrüder Vivianz und Hans von Heinrichstorf die Dorfstätte wie auch den Ort Gottow dem Kloster Zinna mit einem Hammer und der Heide.

Scharfenbrück hat durch seine Lage am Hammerfließ, das hier aber Mühlenfließ heißt, und das Vorhandensein von Raseneisenerz in den Feldfluren der Umgebung engen Bezug zu der Eisenherstellung vergangener Zeiten, deren Zentrum in Gottow lag. Seit 1642 gab es hier ein von Wasser getriebenes Hammerwerk zum Zerkleinen des Erzes, aus dem später eine Mahl- und Schneidemühle entstand. Der Eisenhammer wird 1642 Erbzinslehngut und besitzt auch eine Mahl- und Schneidemühle. Verarbeitet wird das in der Umgebung vorkommende Raseneisenerz. Typisch für Dorf und Gut war seinerzeit die Schafzucht. Infolge einer Erbverschreibung wurden ab 1771 Damastweber angesiedelt. Auch eine Reihe von Wind- und Wassermühlen waren im und am Ort in Betrieb. Bis 1916 war der Ort in Luckenwalde eingekircht, danach in Woltersdorf. Scharfenbrück besaß einst ein Gutshaus mit Gutshof und Park. Heute sind noch einige Nebengebäude und der Park erhalten. Bis 1945 hatte der Ort wechselnde Gutsherren, von denen der Philantroph und Fabrikherr Christian Gottfried Fähndrich, der Schriftsteller und utopische Sozialist Postrat Carl Wilhelm Fröhlich sowie der Diplomingenieur Hans Windhoff als Konstrukteur von Motorrädern mit wassergekühlten Zweitaktmotoren über die Region hinaus bekannt wurden. Am Park in einem Robinienhain sind zwei Findlinge aufgestellt, um die sich alte Sagen ranken. Einer von ihnen ist der Grabstein von Hans Windhoff.


Carl-Wilhelm Fröhlich

Von 1792 - 1813 lebte auf dem Gut der utopische Sozialist, Reformer und Schriftsteller Carl-Wilhelm Fröhlich. Carl-Wilhelm Frölich wurde am 22. Dezember 1759 als Sohn des Feldpredigers Johann Casper Fröhlich in Landsberg an der Warthe geboren. In Halle absolvierte er ein Jurastudium und arbeitete anschließend als Sekretär im Generalpostamt Berlin. Nach der Heirat mit Henriette Rauthe erwarb er 1792 das Gut Scharfenbrück. In Scharfenbrück wurde er Landwirt, übernahm das Gut und somit die Patronatschaft über die Gottower Dorfschule. Fröhlich verfasste eine anonyme Schrift, die zur Veröffentlichung freigegeben wurde "Über den Menschen und seine Verhältnisse" (Berlin 1792). In dieser Schrift kritisierte er das Privateigentum und brach eine Lanze für die Einführung des Gemeineigentums. 1813 wurde das Gut gepfändet woraufhin Carl-Wilhelm Fröhlich mit seiner Familie wieder nach Berlin ging. Hier gründete er mit seinem Bruder ein "Museum für Literatur und Kunst" das er bis 1822 leitete. Carl-Wilhelm Fröhlich starb am 23. April 1822.

Das Mühlenhaus der ehemaligen Wassermühle ist noch gut erhalten. Der Rauhbusch ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert, und auch die Wege in Richtung Unterhammer bieten eine eigene Erlebniswelt.

Sehenswürdigkeiten:

  • Wassermühle

Denkmale:

  • Bodendenkmal Nr. 1, mittelalterlicher Turmhügel