Schönefeld

Während der Kolonisationszeit im 12. Jahrhundert wurde die Siedlung im Baruther Urstromtal von deutschen Neusiedlern neben dem alten wendischen Dümde, jenseits des Hammerfließes, angelegt. Das kleine Angerdorf wird im Jahre 1444 als "vnd an Schönefelt" erstmals urkundlich erwähnt als am 26. Juli 1444 die bisherigen Eigentümer, die Burgherren von Pegau bei Leipzig die Brüder Balthasar und Caspar von Schlieben mit dem Ort belehnten. Das "schöne Feld" wurde nicht nur landwirtschaftlich genutzt, sondern auch Wind- und Wassermühlen gab es reichlich. Letzteres hat seine Ursache in der günstigen Lage der Ortschaft am Hammerfließ. Es gab auch mindestens einen Erzhammer (vgl. Raseneisenerzverhüttung bei Gottow).

Der Ort gehörte bis 1815 zu Sachsen und zur unmittelbaren Baruther Herrschaft. Das weniger als 1 km entfernt liegende Dümde war dagegen in brandenburgischem bzw. preußischem Besitz. Nach 1815 kam auch Schönefeld zu Preußen. Der Ort ist 1896 an die heute stillgelegte Königlich-Preußische-Militäreisenbahn (KME) angebunden worden und erhielt einen Bahnhof. Die Bahnhöfe der KME einschließlich der intakten Gleisanlagen stehen heute unter Denkmalschutz.

Die Kirche ist ein neuromanischer Klinkerbau mit Westturm von 1853. Eine Glocke stammt aus dem 13. Jahrhundert und eine aus dem Jahre 1678, gegossen von Georg Billich in Wittenberg. Da die Glocken wesentlich älter sind als die Kirche, hat es vielleicht schon sehr viel früher in Schönefeld eine Kirche gegeben. Bei einem Dorfbrand 1907 wurden auch die Kirche und der Turm zerstört. 1911 konnte die neuaufgebaute Kirche wieder eingeweiht werden.


Rudi Dutschke

Am 07. März 1940 wurde Rudi Dutschke in Schönefeld, in der Feldstraße 6, als vierter Sohn eines Postbeamten geboren. Nach dem Abitur 1958 in Luckenwalde wird Dutschke aufgrund seiner politischen Einstellung die Erlaubnis zum Studium in der DDR verwehrt und so absolviert er von 1958-1960 eine Ausbildung zum Industriekaufmann im Luckenwalder Volkseigenen Betrieb (VEB) "Beschläge". Kurz vor dem Mauerbau am 13. August 1961 siedelt Dutschke nach West-Berlin über und begann mit dem Studium der Soziologie an der Freien Universität Berlin. 1962/63 wurde er Mitbegründer der "Subversiven Aktion", die sich 1964 dem "Sozialistischen Deutschen Studentenbund" (SDS) anschloss. Er war Mitorganisator des Vietnam-Kongresses im Februar 1968 an der TU Berlin. Neben seiner Mitgliedschaft im SDS war Rudi Dutschke führendes Mitglied in der außerparlamentarischen Opposition (APO). Er wurde so zu einem der Führer der Studentenbewegung der 1960er Jahre. Am 11. April 1968 wurde Dutschke bei einem Pistolen-Attentat auf dem Kurfürstendamm niedergeschossen und lebensgefährlich verletzt. An den Spätfolgen des Attentates starb Rudi Dutschke am 24. Dezember 1979, in Aarhus/Dänemark. Sein Grab befindet sich auf dem Evangelischen St.-Annen-Kirchhof in der Königin-Luise- Straße 55 in Berlin Steglitz-Zehlendorf.

Sehenswürdigkeiten:

  • Dorfkirche
  • Bahnhof der K.M.E.

Denkmale:

  • Straße nach Horstwalde
  • Sowjetischer Ehrenfriedhof
  • Bahnhof der K.M.E.

Vorschlag des Förderverein:

  • Dorfkirche