Klausdorf

Klausdorf ist eine der ältesten Orte in der Gemeinde Am Mellensee. Wahrscheinlich ist der Ort schon im 13. Jh. gegründet und nach seinem Gründer Nikolaus benannt worden. Erstmals urkundlich erwähnt wird "Clausdorf" 1541. Im 14. und 15. Jh. gehörte der Ort zur Herrschaft Zossen und unterstand den Herren von Torgow. Nach dem Aussterben der Torgows (1478) kaufte 1490 der brandenburgische Kurfürst Johann (Cicero) die Herrschaft Zossen für 16.000 Gulden, die damit zu einem kurfürstlichen Amt wurde. Somit gehörte auch die Region um Klausdorf zum kurfürstlichen Amt Zossen.

Der Ort erlangte wirtschaftliche Bedeutung durch zahlreiche Ziegeleien und Kalkbrennereien. Bereits 1698 wird eine Ziegeleischeune erwähnt und 1920 gab es hier sechs Ziegeleien, die jährlich 56 - 57 Millionen Ziegelsteine produzierten. Voraussetzung für die industrielle Entwicklung war die vorhandene Infrastruktur mit dem Nottekanal und der 1875 eröffneten Königlich-Preußischen-Militäreisenbahn. Sämtliche Ziegeleien hatten einen Bahnanschluss. Anfang des 19. Jh. entstanden zahlreiche Siedlungs- und Erholungsgrundstücke (hauptsächlich für Berliner Bürger). Ab 1907 änderte sich die Schreibweise von "Clausdorf" in Klausdorf.

Der nach dem Zweiten Weltkrieg erneut einsetzende Wochenendtourismus brachte ab 1965 dem Ort den Titel "Staatlich anerkannter Erholungsort". Von den Klausdorfer Ziegeleien produzierte die Ziegelei Hornemann bis 1960 als Privatbetrieb weiter. Die Ziegelei von Fasskessel, ursprünglich Maaß, wurde 1948 volkseigen und bildete das Werk I des VEB Ziegelkombinat Klausdorf. 1953 übernahm der VEB die 1950 aus der Ziegelei F. Arndt gebildete Ziegeleigenossenschaft als Werk II. Noch 1961 produzierte das Ziegeleikombinat etwa 19 Mio. Ziegel. Überreste aus dieser Zeit, die Ziegelstraßen, Ziegeleibesitzervillen sowie eine noch arbeitende Ziegelei und zahlreiche Tongruben geben heute noch Zeugnis dieser Industrie.

Sehenswert ist auch das in der alten Schule eingerichtete Schulmuseum. Hauptattraktion sind jedoch die 63 m lange Wasserrutsche im Strandbad und eine reichhaltige Gastronomie am ausgedehnten Strand des Mellensees.

Sehenswürdigkeiten:

  • Funktionstüchtiger alter Ringofen
  • Reste der bedeutenden Ziegelindustrie
  • Ehemalige Tongruben
  • NSG "Fauler See"
  • Strandbad mit Wasserrutsche
  • Bootsverleih
  • Schulmuseum
  • Zeichenstudio Wagner

Denkmale:

  • Ringofen im Ziegelwerk, Pappelallee 1
  • Ziegelpflasterung in der Baruther Straße, Bergstraße, Ebereschenallee, Finkenschlag, Kühler Grund und Neuendorfer Straße
  • Bahnhofstraße 9 (Wohnhaus)
  • Zossener Straße 38 (Wohnhaus)

Vorschlag des Fördervereins:

  • Ziegeleibesitzervilla Fasskessel
  • Ziegeleibesitzervilla Arndt
  • Ziegeleibesitzervilla Hornemann
  • Alter Ringofen an den Tongruben