NSG Fauler See

Das Naturschutzgebiet besteht aus zwei Teilflächen und liegt ca. 2 km östlich von Sperenberg und ca. 1,5 km südwestlich von Klausdorf. Es ist Teil der Luckenwalder Heide, eines ausgedehnten Grundmoränen- und Sandergebietes mit einzelnen aufgesetzten Endmoränenhöhen. Naturräumlich gehört es zum Brandenburgischen Heide- und Seengebiet.

Innerhalb vermoorter Senken haben sich dystrophe Seen (nährstoffarm aber humusreich) gebildet, die den Kernbereich des Schutzgebietes darstellen. Zwei liegen unmittelbar nebeneinander und werden durch eine ca. 30 m breite Röhrichtzone (Phragmites australis) getrennt. Die floristische Ausstattung, insbesondere die submerse Vegetation (eine submerse Pflanze will permanent völlig unter Wasser sein, bzw. an der Oberfläche fluten. Ihnen fehlt das stützende Gerüst, um frei an der Luft zu stehen) und die Wasserqualität dieser Seen ist bemerkenswert und in Brandenburg einmalig. In der Flachwasserzone kommen neben Schwimmblattgesellschaften mit Großer Mummel (Nuphar lutea), Weißer Seerose (Nymphaea alba) und Zwerg-Igelkolben (Sparganium minimum) auch submerse Bestände mit Schmalblättrigem Graslaichkraut (Potamogeton gramineus) vor. Letzteres wurde bislang in Brandenburg nur hier nachgewiesen. In tieferen Bereichen der Seen sind Fluren mit Wechselblütigem Tausendblatt (Myriophyllum alterniflorum) vorherrschend.

An die Wasserfläche schließen sich ausgedehnte Verlandungszonen an, die sich aus eng miteinander verzahnten Vegetationseinheiten zusammmensetzen. Der insbesondere im Norden und Westen des Gebietes recht breite Schilfgürtel ist von Zwischenmoorbereichen durchsetzt. Typisch für diese Bereiche sind torfmoosreiche Gesellschaften mit Trug-Torfmoos (Sphagnum fallax), Sumpf-Torfmoos (Sphagnum palustre), Sparrigem Torfmoos (Sphagnum sqarrosum) sowie Arten des Wasserschlauchs (Utricularia minor, Utricularia vulgaris, Utricularia australis). Weiterhin kommen Gesellschaften des Rhynchosporion albae in der Uferzone vor. Einige typische Vertreter sind das namensgebende Weiße Schnabelried (Rhynchospora alba), Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia) sowie Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium).

Zu erwähnen ist das Vorkommen des Großen Hartheus (Hypericum majus). Es ist von überregionaler Bedeutung und konnte bislang nur hier nachgewiesen werden. Bemerkenswert ist u. a. auch das Vorkommen des Kamm-Molch (Triturus cristatus).

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