Naturparkprojekt „Baruther Urstromtal“ positiv aufgenommen

Der jüngste Tourismusstammtisch im Schloss Stülpe stand ganz im Zeichen des Naturparkprojektes „Baruther Urstromtal“. Vorgestellt wurde das Projekt von Carsten Preuß, dem Vorsitzenden des Fördervereins Naturpark „Baruther Urstromtal“ e.V. Er ging zunächst darauf ein, was Naturparke sind. Demnach sind sie einheitlich zu entwickelnde und zu pflegende Gebiete, die großräumig sind, überwiegend als Landschafts- oder Naturschutzgebiete geschützt sind und sich wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen für die Erholung besonders eignen. In Naturparken steht im Unterschied zu Nationalparken die Nutzung der Landschaft durch den Menschen im Vordergrund. Diese soll jedoch dauerhaft umweltgerecht stattfinden.

 

Der geplante Naturpark Baruther Urstromtal besteht bereits zu über 50 Prozent aus Natur- und Landschaftsschutzgebieten. Zu den größten Schutzgebieten zählen das Landschaftsschutzgebiet „Baruther Tal und Luckenwalder Heide“ sowie die Naturschutzgebiete "Heidehof-Golmberg", „Kummersdorfer Heide/Breiter Steinbusch“ und „Schöbendorfer Busch“. Damit sind die formellen Voraussetzungen erfüllt.

Viele Teilnehmer waren erstaunt, dass die Naturparkidee bereits aus dem Jahre 1992 stammt. Seinerzeit hatte die damalige Landesanstalt für Großschutzgebiete eine Konzeption für den Naturpark in Auftrag gegeben. 1994 gründete sich der Fördervereins Naturpark „Baruther Urstromtal“ e.V. In der Priorität der Großschutzgebiete stand der Naturpark zunächst ganz weit vorne. Doch dann galt der ehemalige sowjetische Flughafen Sperenberg als möglicher Ort für den Bau des Großflughafens Berlin Brandenburg International. Letztlich bestätigte das Bundesverwaltungsgericht erst 2006 den Planfeststellungsbeschluss für den Bau des Großflughafens in Schönefeld.

Zwischenzeitlich war jedoch die Großschutzgebietskulisse für Brandenburg abgeschlossen. Inzwischen bestehen 11 Naturparke, 3 Biosphärenreservate und ein Nationalpark in Brandenburg.

Die Landesregierung hat sich vorgenommen, die Großschutzgebiete zu Modellregionen der Nachhaltigkeit zu entwickeln. Dafür sollen die bestehenden Naturparke auch personell gestärkt werden. Für einen weiteren Naturpark muss zunächst der Wille des Landkreises und der Gemeinden deutlich werden.

Insofern müssen die Gemeinden und der Landkreis jetzt der Landesregierung signalisieren, dass sie einen Naturpark Baruther Urstromtal wollen. Dafür will der Förderverein jetzt werben.

Die Mitglieder des Tourismusstammtisches waren überzeugt, dass der Status Naturpark ihnen bei der touristischen Vermarktung helfen kann. Naturparke zeigen, Naturschutz und Regionalentwicklung sind keine unvereinbaren Gegensätze, sondern sie können, wenn man es geschickt angeht, Partner sein und die Regionen zum gegenseitigen Nutzen voranbringen.

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