Zu Besuch im NSG Schöbendorfer Busch

Der Schöbendorfer Busch ist ein bedeutendes Naturschutzgebiet im geplanten Naturpark Baruther Urstromtal. Daher informierten sich Carsten Preuß und Hartmut Hanack vom Förderverein Naturpark „Baruther Urstromtal“ e.V. bei Michael Rippl-Bauermeister, dem stellvertretenden Geschäftsführer der Stiftung Wälder für Morgen, über die aktuellen Herausforderungen bei der Bewirtschaftung des über achthundert Hektar großen Naturschutzgebietes (NSG).

Das NSG Schöbendorfer Busch ist mit Höhen von 50,4 - 52,3 m über NN der sohlentiefste Bereich des Baruther Urstromtales. Es umfasst ca. 315 ha landwirtschaftliche Nutzfläche (vorwiegend Wiesen) und ca. 570 ha Wald. Fließgewässer, Ackerflächen, Wiesen und Weiden, Gehölzgruppen sowie einzelne Alteichen und naturnahe Niederungswälder prägen das Bild dieser Kulturlandschaft und dokumentieren ihre Strukturvielfalt.

 

Die Vegetation gehört zu den Resten natürlicher, reicher Laubmischwälder des Baruther Urstromtales. Während die feuchtesten Bereiche von Erlenbruchwäldern eingenommen werden, dominieren in großen Teilen des Gebietes Eichen-Hainbuchenwälder.

Michael Rippl-Bauermeister informierte die Gäste über die im Jahr 2001 gegründete Stiftung Wälder für Morgen. Sie bewirtschaftet den überwiegenden Teil des Naturschutzgebietes. Die Waldflächen werden nach einem stiftungseigenen – in laufender Fortentwicklung befindlichen – Konzeptes naturschutzorientierter Waldpflege behandelt und in Richtung größerer Naturnähe weiterentwickelt.

Zusammen mit der Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg wird derzeit ein umfangreiches Projekt zur Förderung des Heldbocks vorbereitet und durchgeführt. Dazu sind vor allem Maßnahmen hilfreich, die die Waldstruktur verbessern und heimische Eichenarten fördern. Denn mit derzeit rund 2.400 Heldbock-Eichen existiert im Baruther Urstromtal nicht nur das größte Brandenburgische Vorkommen dieser seltenen Käferart, sondern wahrscheinlich auch das größte in Deutschland.

Geplant ist beispielsweise verschattete Bereiche aufzulichten und gezielt Einzelbäume freizustellen, denn der Heldbock bevorzugt als wärmeliebende Käferart freistehende alte Eichen die sonnenexponiert sind. Zudem sollen Eichenbestände mit unterschiedlichen Altersstrukturen entwickelt werden.

Im März 2020 hatten der Förderverein Märkischer Wald und die Stiftung Wälder für Morgen die Teilnehmer des Freiwilligen Ökologischen Jahres zu einer Pflanzaktion in den Schöbendorfer Busch eingeladen. 6.000 Traubeneichen wurden so im Naturschutzgebiet gepflanzt. Auf der Fläche standen ein Jahr zuvor noch Fichten, die durch anhaltende Trockenheit und den Borkenkäfer abgestorben waren. Weitere Pflanzaktionen sind geplant.

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