Winterstimmung auf dem 178 m hohen Golmberg

Der 178 Meter hohe Golmberg bei Stülpe ist die höchste Erhebung im geplanten Naturpark Baruther Urstromtal und im Landkreis Teltow-Fläming. Mit insgesamt sieben Gipfeln gehört der Golmberg zu einem kleineren Höhenzug die zusammen als Golmberge bezeichnet werden. Der Höhenzug liegt im Übergangsbereich der Altmoräne des Niederen Fläming zum Baruther Tal in der naturräumlichen Haupteinheit Fläming.

Die Stauchmoräne des Golmbergs ist eine glaziale und periglaziale Einzelform. Die Nordseite des Golmbergs weist die größte Reliefenergie innerhalb Brandenburgs auf. Das Gelände steigt hier vom Baruther Urstromtal in kurzer Entfernung um 120 m. Im Golmbereich und in weiteren Endmoränenzügen sind zahlreiche Findlinge, darunter die größten im Landkreis Teltow-Fläming zu finden.

Eingebettet sind die derzeit schneebedeckten Golmberge in das 10.000 ha große Naturschutzgebiet Heidehof-Golmberg. Das Gebiet des NSG Heidehof - Golmberg wurde von 1897 bis 1992 militärisch genutzt. Die ursprüngliche Vegetation des Golmberg-Höhenzuges war Eichenwald. Um 1910 wurden die Hanglagen auch mit Kiefern aufgeforstet. Der Waldumbau ist auch hier in vollem Gange!

Auf dem Golmberg gab es bereits in der Zeit vor dem Mittelalter vermutlich ein slawisches Heiligtum. Später war es bis in die Reformationszeit ein christliches Heiligtum. Auf dem Kirchberg, wie der Berg zu christlicher Zeit auch genannt wurde, befand sich ab 1437 bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts eine der Wallfahrt dienende Marienkapelle. 1439 wurde diese Kapelle dem Kloster Zinna übereignet. Zur Vergebung von Sünden kamen bis zur Reformation Menschen von weither zum Golmberg. Nach der Reformation war die Kapelle ungenutzt. Der geschnitzte frühgotische Marienaltar der Kapelle befindet sich heute in der Kirche von Stülpe.

Die Formung durch Endmoränen machte den Golmberg „steinreich“. Zwischen Golmberg und Merzdorf erstreckt sich ein zusammenhängender Zug von Geschiebelagern entlang der Endmoräne. Trotz Entnahme vieler Steine für Straßen-, Kirchen- und Häuserbau liegen noch heute zahlreiche Findlinge im Wald. Kleiner sind hingegen sind die zahlreichen Windkanter. Windkanter sind äolische Phänomene und entstehen durch das Abreiben oder Abschleifen von Oberflächen durch im Wind mitgeführte Sand- oder Staubpartikel (Korrasion).

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