Zu Besuch auf dem Hof "Alt Domigk" in Groß Ziescht
Der Hof liegt liegt in der Mitte des Dorfes am Dorfteich von Groß Ziescht. Es ist eines der wenigen noch gut erhaltenen Angerdörfer des Landes Brandenburg und befindet sich 145 m hoch auf dem Niederen Fläming oberhalb des Baruther Urstromtales – aber noch im geplanten Naturpark Baruther Urstromtal. Der etwa 150 Einwohner zählenden Ortsteil Groß Ziescht, gehört zur Stadt Baruth/Mark.
Viviane und Kai Rosenthal stellten den Mitgliedern des Fördervereins Naturpark „Baruther Urstromtal“ e.V. den Hof Alt-Domigk vor.
Bewirtschaftet wird der Hof, der bereits Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet wurde, von Viviane Rosenthal. Zum bäuerlichen Familienbetrieb gehören Rinder der Rassen Highland und Hereford, Rotbunte Husumer Schweine, Schafe, Ziegen und bald auch wieder Hühner. Artgerechte Haltung wird hier großgeschrieben, erläuterte Viviane Rosenthal beim ebenso informativen wie unterhaltsamen Hofrundgang.
Die Tiere haben viel Bewegungsfreiheit. Neben den Fleischrindern lebt auch das Borstenvieh ganzjährig im Freien und genießt es, ausreichend Platz zum Suhlen zu haben.
Viviane Rosenthal hat ihren Beruf in der landwirtschaftlichen Landeslehranstalt in Imst in Österreich erlernt. Sie schloss ihre Ausbildung im Alter von 19 Jahren ab – und wurde Deutschlands jüngste Landwirtschaftsmeisterin!
Kurz nach der „Wende“ haben Sie und ihre Eltern den Vierseithof in Groß Ziescht gekauft und die Scheune zum Wohnhaus ausgebaut. Im Jahr 2011 bot sich die Möglichkeit den seit 1860 geteilten Bauernhof wieder zusammenzuführen.
Seither gibt es den landwirtschaftlichen Betrieb "Alt Domigk" und das renovierte, zu Ferienzwecken hergerichteten Bauernhaus "Neu Domigk".
Für den landwirtschaftlichen Betrieb ist es wichtig, die Tiere so artgerecht wie möglich zu halten. Sie leben das ganze Jahr im Familienverband auf der Weide. Die Kälber, Lämmer oder Ferkel bleiben so lange wie es geht bei der Mutter und verbleiben auch danach im Betrieb.
Nicht die Zunahmen sind entscheidend, sondern die Qualität des Fleisches. Bei der Vermarktung setzt die Landwirtsfamilie auf Abo-Pakete, die auf der Homepage (https://alt-domigk.de) erworben werden können. Gegen ein Entgelt erwerben Käufer Anspruch auf ein umfangreiches Fleischsortiment.
Auch die RBB-Sendereihe „Köche und Moor“ mit Max Moor war schon auf dem Hof.
Geschlachtet wurde bislang in der Fleischerei Neumann in Petkus. Allerdings hat die Fleischerei die Kapazitätsgrenze erreicht, so dass ein neuer Schlachtbetrieb gesucht wird.
Zu den Tieren, die auf dem Hof in Freilandhaltung stehen, gehören:
Das Highland Cattle. Es ist eine uralte Rinderrasse, die ursprünglich nur in Schottland und den Hebriden verbreitet war.
Das Hereford Rind ist hingegen die am meisten verbreitete Rasse in der Rindfleischerzeugung.
Eine vom Aussterben bedrohte Rasse ist das Rotbunte Husumer Schwein. Der Hof hat sich für diese alte Schweinerasse entschieden, da diese Schweine sehr robust sind und ohne Probleme das ganze Jahr im Freien gehalten werden können. Als Unterschlupf dienen den Tieren mit Stroh eingestreute Hütten. Die Freilandhaltung von Schweinen ist eine sehr schöne tiergerechte Haltungsform.
Zudem gibt es Anglo Nubier Ziegen. Sie gelten als robuste Zweinutzungsrasse d.h. sie erbringen eine gute Milchleistung bei den Muttertieren sowie auch eine gute Fleischausbeute bei den Schlachttieren.
Die friedlichen und robusten Shropshire Schafe sind wegen ihrer großen Anpassungsfähigkeit sehr gut unter den Bedingungen des Hofes zu halten.
Die Tiere auf dem Hof werden nach, bzw. teilweise sogar über dem üblich geforderten Tierhaltungs-Bio-Standard gehalten. Allerdings handelt es sich um keinen zertifizierten Bio Betrieb. Das liegt an der Kooperation mit den Nachbarn, von denen der Hof teilweise Heu aus extensiver Bewirtschaftung von Flächen im Natur- und Landschaftsschutzgebiet bezieht. Auch Zusatzfutter für die Schweine wird von Nachbarbetrieben erworben, die keine zertifizierten Bio Betriebe sind. Diese Kooperation erspart dem Betrieb unnötig lange Transporte.
