NSG Schöbendorfer Busch

Das über achthundert Hektar große Naturschutzgebiet erstreckt sich zwischen Horstwalde und Schöbendorf und ist mit Höhen von 50,4 - 52,3 m über NN der sohlentiefste Bereich des Baruther Urstromtales. Es umfasst ca. 315 ha landwirtschaftliche Nutzfläche (vorwiegend Wiesen) und ca. 570 ha Wald. Fließgewässer, Ackerflächen, Wiesen und Weiden, Gehölzgruppen sowie einzelne Alteichen und naturnahe Niederungswälder prägen das Bild dieser Kulturlandschaft und dokumentieren ihre Strukturvielfalt. Mächtige Talsandschichten werden hier von Moor- und Anmoorbildungen überdeckt. Im Südteil des Gebietes schließt sich die Strichdüne der bis zu 8 m hohen "Langen Horstberge" an.

Die Vegetation des NSG gehört zu den Resten natürlicher, reicher Laubmischwälder des Baruther Urstromtales. Während die feuchtesten Bereiche von Erlenbruchwäldern eingenommen werden, dominieren in großen Teilen des Gebietes Eichen-Hainbuchenwälder (Stellario-Carpinetum). Diese zeichnen sich durch einen hohen Anteil anspruchsvoller Laubmischwaldarten der Bodenflora aus. Leberblümchen (Hepatica nobilis), Buschwindröschen (Anemone nemorosa), Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides), Moschuskraut (Adoxa moschatellina), Goldschopfhahnenfuß (Ranunculus auricomus), Einbeere (Paris quadrifolia), Zwiebeltragende Zahnwurz (Dentaria bulbifera) und Schuppenwurz (Lathraea squamaria) bestimmen den bunten Frühlingsaspekt dieses Waldtyps.

Als Besonderheit des Gebietes gilt der Rest eines lichten Erlenbestandes mit Wiesennutzung nach Art der baltischen "Laubwiesen".

Der Schöbendorfer Busch weist eine artenreiche Avifauna auf und bietet aufgrund seines hohen Totholzanteiles zahlreichen, z.T. sehr seltenen holzbewohnenden Insektenarten, wie z. B. Eremit (Osmoderma eremita) und Heldbock (Cerambyx cerbo) ideale Entwicklungsbedingungen.

Nahezu die gesamte Fläche wird von Lebensräumen nach Anhang I der FFH-Richtlinie eingenommen.

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