400 Jahre Stadtrecht Baruth/Mark

Ausstellung im Alten Schloß

Das Heimatmuseum Baruther Urstromtal und das Museum Baruther Glashütte erinnern mit einer kleinen Jubiläumsausstellung im Alten Schloss Baruth an die 400jähige Wiederkehr der Stadtrechtsverleihung im Jahr 1616. Allerdings kann es sich auch lediglich um das Marktrecht handeln, das die Baruther vom sächsischen Kurfürsten erhielten. Ute Nitsche, Carolin Bloch, Anja Esterluß, Siegfried Lachmann, Nils Müller-Oehring und Georg Goes haben einige Objekte zusammen getragen, die Schlaglichter auf die politische Struktur, das wirtschaftliche Leben und die Lebensbedingungen der Barutherinnen und Baruther werfen.

 

Die Lückenhaftigkeit der Überlieferung lässt schmerzlich erkennen, dass Baruth häufig von Kriegen negativ betroffen war und zuletzt im April 1945 zu großen Teilen zerstört wurde. Das Archiv verbrannte, so dass ein erhaltener Brief von Gräfin Georgette Solms-Baruth eine der Raritäten dieser Ausstellung ist. Aber auch die Alltagskultur vermitteln viele Objekte im „Tulpensaal“, der mit seiner floralen Farbfassung eine frühe Utopie von 1670 darstellt. Zu sehen ist auch eine Gedenktafel aus dem Bestand der Baruther Kirche, die sonst nicht öffentlich zugänglich ist. Ein interessantes Ausstellungsstück ist hingegen kein museales, sondern ein heute gebräuchliches Objekt: Es handelt sich um aktuelle Flaschenrohlinge der Baruther Urstromquelle. Baruther Quellwasser wird hier in Millionen PET-Flaschen abgefüllt.

 

Ein geflochtener Löscheimer aus der Zeit um 1900 steht für die vielen Brände in Baruth und für die mühevollen Löscharbeiten. Unter den Böden des Baruther Urstromtals ist Raseneisenstein anzutreffen, der sogar zur Verhüttung genutzt wurde. Ein schöner brauner Raseneisenstein ist ebenfalls in der Ausstellung zu finden. Auch ein handgemaltes historisches Stadtwappen wird gezeigt. Es wurde wohl bei Umzügen mitgeführt. Der im Wappen dargestellte Rebstock belegt den mittelalterlichen Weinbau in Baruth. Das heutige Wappen führt die Baruther Kirche, einen Glashütter Gärballon und 12 Nadelbäume die für die Ortsteile der Stadt stehen.

 

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