Die Natur erobert das renaturierte Hammerfließ bei Paplitz zurück

Wo das Wasser wieder zum Fließen gebracht wurde

Das Hammerfließ ist das Hauptfließgewässer des Baruther Urstromtals. Es durchfließt das Tal von Ost nach West und mündet in die Nuthe. Es ist Teil des LSG „Baruther Urstromtal und Luckenwalder Heide“ sowie des FFH-Gebietes „Nuthe, Hammerfließ und Eiserbach“.

Das Hammerfließ hatte nicht mehr viel Ähnlichkeit mit einem natürlichen kleinen Fluss. Schnurgerade floss das Wasser im begradigten Flussbett. Dass wurde an einem Gewässerabschnitt bei Paplitz geändert. Heute zeigt sich, dass sich die Natur diesen Bereich zurückerobert hat.

Dort, wo das Hammerfließ vorher als schnurgerader Graben im Trogprofil verlief, schlängelt es sich nun durch die Landschaft, wie es für ein naturnahes Fließ in dieser Region typisch ist. Dazu wurden alle Stauanlagen entfernt, die Gewässersohle auf einer Länge von vier Kilometern angehoben und die Gewässerdynamik durch Strömungshindernisse angeregt. An zwei Stellen wurde der Fließweg durch neue Gewässerschleifen verlängert, wodurch auch neue Biotopstrukturen entstanden.

Wesentliches Element des Projekts sind die neben dem heutigen Verlauf entstandenen Erweiterungen, die als „Ersatzauen“ fungieren. Aufgrund ihres Rückhaltevermögens sind damit auch Voraussetzungen geschaffen worden, um Wetterextreme abzupuffern. Diese „Ersatzauen“ bieten bei hohen Wasserständen ausreichend Platz und werden überströmt, bei Niedrigwasser verläuft das Hammerfließ innerhalb der Auen in einem schmalen Gerinne.

An allen Kreuzungen des Gewässers mit Wegen und Straßen fließt das Hammerfließ nunmehr unter kleinen Brücken und nicht mehr durch enge Betonrohre – eine ökologische Verbesserung (biologische Durchgängigkeit des Gewässers), aber auch ein landschaftsästhetischer Gewinn.

Projektträger war die Flächenagentur Brandenburg GmbH. Von Mitte Oktober 2013 bis Juni 2014 dauerten die Renaturierungsarbeiten. Ermöglicht wurden die Maßnahmen durch umfangreiche Fördermittel. 156.500 Euro hatte das Land in die Renaturierung investiert. Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg förderte das Vorhaben mit rund 215.000 Euro, weitere 469.500 Euro kamen von der EU.

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